Digital oder physisch, wie hätten sie es gerne?

  • June 07, 2024
  • Goldinvest
  • GOLDANLAGE
Digital oder physisch, wie hätten sie es gerne?

Seit kurzer Zeit läuft ein regelrechter Hype in Bezug auf Crypto’s durch die Sozial Media und Finanzpresse.

Die Cryptowelt lässt sich grob in drei Sparten unterscheiden:

  1. Währungen die als Zahlungsmittel fungieren sollen oder entwickelt werden
  2. Netzwerklösungen zum Cryptotransfer oder als Schnittstelle zur klassischen Währungswelt
  3. Meme-Coins (Zockercoins ohne praktischen Nutzen)

Fakt ist, das jedes dezentrale Geld wie Crypto‘s, Waren oder Edelmetalle das klassische Bankenmodell des Schaffens, Verteilens und Verleihens des Tauschmittels Geld in ihren Grundfesten angreift. Zudem nimmt es den Regierungen ein Stück Macht, die über den klassischen Zahlungsverkehr ausgeübt werden kann und wird. Die zunehmende Abkehr vieler Länder vom US-$ als Handelswährung macht den USA zu schaffen. Ein guter Teil des amerikanischen Wohlstandes hat mit dem US-$ als Welthandels- und Reservewährung zu tun. Das diese Währung aber auch politisch zur Sanktionierung bis Enteignung politisch unliebsamer Nutzer eingesetzt wird, ist so, als hätte man einen Wolf in eine Schafherde gelassen und Hund und Schäfer in einen Käfig gesperrt.

Es ist eine weltweite Bewegung weg vom US-$ und seinen Anleihen (Kredite an die USA) losgetreten worden, die sich manifestiert und unumkehrbar scheint. Sogar Partner in der westlichen Hemisphäre trennen sich klammheimlich von US-$ - Anleihen und diversifizieren, vor allem in Gold!

China, einst größter US-Gläubiger, hat diese Rolle dankbar an Japan abgetreten, seither sinkt der japanische Yen atemberaubend und bedroht massiv die eigene Wirtschaft und den Wohlstand der Bevölkerung.

Die USA haben mit ihrer exponentiellen Schuldenpolitik, den vernichtenden Zinssteigerungen, den daraus folgenden Bankenprobleme im eigenen Land derart monströse Blasen geschaffen, dass die Bankenkrise von 2008 wie ein laues Lüftchen wirken könnte.

Ob Russland, China, Indien oder Saudi-Arabien -um nur die Großen zu nennen-, tauschen Waren gegen nationale Währungen oder Gold. Bedeutende Player holen ihre Goldreserven aus den US-Lagern heim, ihnen fehlt schlicht das Vertrauen in die Lieferfähigkeit- und Willigkeit der USA. Es steht sogar die Frage im Raum, ob die USA den ausländischen Besitz tatsächlich noch physisch gelagert hat oder zur Auslieferung erst am Markt das Gold kaufen muss. Was natürlich den Goldpreis befeuern könnte. Zu den eigenen Goldreserven gab die USA kürzlich keine Auskunft. Steht der Kaiser gar ohne Kleider da? Gesichert ist, dass die Förderschwergewichte China und Russland von Ex- zu Importeuren geworden sind. Da beide Nationen nicht als sprunghaft sondern eher langfristig kalkulierend beleumdet sind, fragt sich, welcher Plan dahinter steht. Eine goldgedeckte Landes- oder Handelswährung, wie es die BRICS+ - Staaten ja offen bekunden? Sollten Rohstoffgiganten wie Russland und China, oder die Wirtschaftsmacht China ihre Exporte schrittweise vom Dollar entkoppeln und gegen eine gedeckte Währung handeln, verschiebt sich das Finanzmonopol der Welt. Nicht weniger als das steht im Raum.

Was ich hier beleuchtet habe, ist nur der ganz große Blick. Weitere wichtige Fakten sind hier nicht genannt.

Und hier kommt ins Spiel, was von vielen als Rettung der Menschheit gehypt wird. Cryptowährungen, allen voran der Bitcoin, derzeit gehandelt mit über 70T$ gegen den US-$.

Hier die wichtigsten Argumente für den Bitcoin (BTC) im Cryptospace:

  1. Es sind nur 21Mio BTC zu schaffen, davon haben bereits über 19Mio das Licht der Welt erblickt. Das steigende Interesse trifft also auf ein streng limitiertes Angebot.
  2. Es gibt keinen zentralen Verwalter in Form einer Macht oder Zentralbank, jeder Besitzer von BTC sei seine eigene Bank.
  3. Transaktionen können anonym zwischen den Besitzer blitzschnell und sicher ausgeführt werden.
  4. Der BTC sei digitales Gold mit dem Unterschied, dass es im Gegensatz zu Gold keine unbegrenzte Neuschürfung gäbe.

Und hier die wichtigsten Argumente im Cryptospace gegen das Gold:

  1. Gold ist sehr inflationär, da jährlich tausende Tonnen geschürft werden und es praktisch keine Obergrenze als Maßstab gäbe.
  2. Gold habe keinen praktisch Nutzen, ist schwer zu transferieren, gefährlich in der Lagerung und kann per Regierungsdekret enteignet und verboten werden.
  3. Der Abbau von Gold auf anderen Planeten wird zu einer Goldschwemme führen und seinen Wert dramatisch reduzieren.
  4. Jederzeit könnte ein riesiger Komet mit hohem Goldanteil auf der Erde niedergehen und zu einem Überangebot führen.

Nun ist Geld, oder wie ein Zahlungsmittel auch immer heißen mag, in aller erster Linie an einen einzigen Grundwert des Nutzers gebunden – VERTRAUEN -!

Entzieht der Nutzer dem Geld sein Vertrauen, schmilzt es wie Eis in der Sonne. Die größten Währungen, der USD und der Euro werden gerade von ihren „Hütern“ massiv durch die extensive Druckerei von ungedecktem Geld in ihrem Vertrauen untergraben. Es werden wirtschaftliche, politische oder geopolitische Probleme nicht im Ansatz gelöst, sondern regelrecht mit frischem Geld zugeworfen. Drastische Preissteigerungen z.B. bei Energien, Rohstoffen und Lebensmitteln sind die natürliche Folge. Die Aktienmärkte drehen im Angesicht der künstlich überbordenden Liquidität frei, wenige große Techwerte dominieren die Indizes an der Wallstreet. Das Kapital marschiert stramm weg von wertflüchtigen Staatsanleihen in Sachwerte. Und der rettende Stern am sich verfinsternden Finanzhimmel soll der BTC sein.

Was ist überhaupt BTC?

Bitcoin ist eine digitale Währung, die ein dezentrales, virtuelles Hauptbuch (eine sogenannte “Blockchain”) verwendet, um Transaktionen aufzuzeichnen, die in seinem Netzwerk stattfinden. Jeder kann Bitcoin senden, empfangen und halten, da das Netzwerk keine Genehmigung von Regierungen oder Banken benötigt, um zu funktionieren. Die Nutzer benötigen nur eine Brieftasche, eine sogenannte digitale “Wallet”, um Kryptowährungen zu speichern und zu versenden, und kein Bankkonto.

Kann das Funktionieren und unser Geld ablösen?

Unser Geld kann es wohl ablösen, wenn alle mitspielen. Bis dahin nutzt mir BTC nur, wenn ich ihn monetisieren kann. Geld ist ein anerkanntes, z.T. physisches Tauschmittel. Weltweit kann ich Waren/Dienstleistungen gegen Geld und Geld gegen Waren/Dienstleistungen tauschen.

Die Herren des Geldes, also Banken und Regierungen müssten also BTC als Parallel oder Ersatzwährung anerkennen, weltweit! Wie wahrscheinlich das ist, mag der geneigte Leser sich aus den folgenden Fragen selbst beantworten:

  1. Geben Staaten die Kontrolle über ihr zentralisiertes, universelles Tauschmittel freiwillig auf?
  2. Verzichten Staaten auf die Kontrolle von Kapitalströmen zwischen Staaten, Banken, Wirtschaft und Konsumenten?
  3. Verzichten Staaten auf die Möglichkeit der „Geldschöpfung“ um ihre Haushalte zu finanzieren oder Schulden zu begleichen?
  4. Verzichten Staaten auf ihre fiskalpolitische Macht zur Durchsetzung eigener Interessen?

Sicher gibt es noch weitere Fragen, aber ohne klares JA zu den Fragen 1-4 wird eine dezentralisierte, nicht beliebig erweiterbare Weltwährung möglich sein.

Klar war schon spätestens zur Weltfinanzkrise 2008, dass unser Geldsystem seine Grenzen erreicht hat und sanierungsbedürftig ist. Nun, 16 Jahre später, gibt es das FIAT-Geldsystem immer noch. Die Staatsverschuldungen haben sich vervielfacht, die der Konsumenten ebenfalls. Eine Inflationswelle hat die Konsumenten geflutet. Sie ist noch da, auch wenn nicht mehr so gerne darüber geredet und sie schöngerechnet wird. Um das Knirschen und Krachen zu übertönen, hat man auch auf der TITANIC die Musik lauter gespielt. Das Casino läuft 24/7.

Die Genehmigung von börsengehandelten ETF’s auf den BTC lautend, geben den Anschein der Implementierung des BTC in das Finanzsystem. Das ist ein gewaltiger Schritt zur Popularisierung dieser Digitalen Währung.

Warum das ein trojanisches Pferd gigantischen Ausmaßes sein könnte, lege ich im nächsten Beitrag dar.

Für alle, die physischen Edelmetallen den Vorrang vor digitalen- oder Papierwährungen geben, sind in unserem Onlineshop, sowie im Thekengeschäft in Berlin und Wien alle gängigen Barren und Münzen zur Kapitalanlage vorrätig.

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