Sind Edelmetalle schon zu teuer ?

  • June 19, 2023
  • Goldinvest
  • GOLDANLAGE
Sind Edelmetalle schon zu teuer ?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst einen Maßstab, eine Messlatte, einen Vergleich schaffen. Ich habe mich für die Reallohnentwicklung eines Facharbeiters in Deutschland entschieden.

Jahr

Monatslohn

Goldpreis €

Oz Gold/Monatslohn

2000

1664

281

5,9

2005

1860

328

5,7

2010

2216

954

2,6

2015

2654

1057

2,5

2020

2945

1820

2

2023

3215

1820

1,8


Im Jahr 2000 betrug der Monatslohn eines Facharbeiters in Deutschland rund 5,9 Unzen Gold.

Im Jahr 2023 beträgt der Monatslohn eines Facharbeiters in Deutschland rund 1,8 Unzen Gold.

Es ist transparent, dass der Warenwert einer Unze Gold annähernd gleich dem wie vor 100 Jahren ist:

Beispiel:

  • Ähnlich wie 1920 kann ich zum Preis einer Unze Gold etwa 45 Stück Brot (1 Kg) kaufen.
  • Ein Auto der Mittelklasse kostet 20 Unzen Gold, das war 1920 für 385$ so, heute haben 20 Unzen Gold einen Wert von rund 39.000$.
  • Für 350 Unzen Gold bekomme ich heute, wie 1990, ein Einfamilienhaus.

Die Aufzählung lässt sich fortsetzen.

Ist also der Lohn gesunken, das Geld hat an Wert verloren, oder beides?

Statistiker weisen regelmäßig nach, dass die Reallöhne (also die Kaufkraft) stetig sinken.

Und natürlich sinkt die Kaufkraft des Geldes schneller als Löhne steigen.

Die Kaufkraft des Geldes sinkt vor allem darum so rapide, weil es an keinen Wert mehr gebunden ist. Viele Zentralbanken schwergewichtiger Industrienationen schaffen neues Geld, um alte Schulden zu tilgen oder neue Kredite zu finanzieren. Die Staatsverschuldung dieser Industrienationen erreicht jährlich neue Höchststände, Schuldenobergrenzen werden, wie gerade in den USA, schlicht angehoben, um neue Schulden zu machen, da der Staat mehr verbraucht als erwirtschaftet wird. Ob neue Schulden nun Sondervermögen oder Nothilfen heißen, es bleiben neue Schulden.

Allein in Deutschland wurden auf Knopfdruck zig Milliarden neu geschaffen, um Bankenkrise, die Eurofinanzkrise, die Migrationssituation, Corona-Pandemie, Ukrainehilfe und Energiepreisstützungen stemmen. Auch wenn die Ertüchtigung der Bundeswehr für 100.000.000.000 € (100 Milliarden) als Sondervermögen betitelt wird, es stammt aus keinem Vermögen, sondern es sind neue Schulden.

Warum ist der Goldpreis so gestiegen?

Das hat generell zwei Ursachen.

  1. Die Förderkosten für 1 Unze Gold sind in den letzten 10 Jahren von ca.350$ auf mittlerweile knapp 1.500$ gestiegen. Da es immer aufwändiger wird, Gold zu finden, müssen in den Minen immer mehr Abraummengen bewegt werden, um Gold zu finden. Der industrielle Abbau in den Minen ist energieaufwendig. Die Energiepreisentwicklung ist bekannt. Die noch förderbare Menge wird auf ca. 50.000 Tonnen geschätzt, der Aufwand aber steigt dramatisch.
  2. Die Nachfrage nach Gold steigt stetig. Neben dem Faktor der Investition zur Wertsicherung spielen die industrielle Nachfrage, insbesondere die Schmuck- und Elektroindustrie, vor allem die Einlagerung als Währungsreserven durch Zentralbanken eine zunehmende Rolle. Wir erleben eine Abkehr vom US-Dollar als Handelswährung und Währungsreserve. Die US – Schuldensituation sowie die Sanktionierung von Ländern, Unternehmen und vermögenden Privatpersonen durch Sperrung von Dollar-Konten sind wichtige Faktoren.

Schon allein durch seinen weltweit anerkannten Wert, der Knappheit, den hohen Herstellungskosten und seiner stabilen Kaufkraft, ist das Gold ein unvergleichbares, transparentes Investment.

Abschließend kann ich folgern, Gold ist nicht teurer geworden, es hat seine Kaufkraft behalten.

Wie ist es mit Silber?

Selbst wenn der Preis je Unze Silber in den letzten zwanzig Jahren um ca. 400% gestiegen ist, hat es die letzten Sprünge beim Gold nicht nachvollzogen.

Noch nicht!

Das historische Gold-Silberverhältnis (Ratio) lag bei 1:15 und hat sich im Industriezeitalter bei 1:50 eingepegelt. Derzeit liegt es bei 1:83! Das heisst, eine Unze Gold kostet momentan 83 Unzen Silber.

Beim Silber spielen die Förderkosten nicht so stark in den Preis wie beim Gold. Nur ca. 30% werden in reinen Silberminen gewonnen. 70% der Förderung kommt als „Beifang“ aus dem Abbau vor Metallerzen wie z.B. Kupfer und Aluminium.

Das bedeutet aber auch, das eine stark ansteigende Nachfrage nicht ohne Weiteres durch Produktionserhöhungen gedeckt werden kann.

Die Nachfrage nach Silber übersteigt heute um ein Viertel das Angebot.

Wir sehen eine stetig steigende industrielle Nachfrage in der Elektro-, Schmuck-, Medizintechnik- und Textilindustrie. Die Recyclingquote ist gering, da die Neubeschaffung schlicht günstiger ist.

Die Investorennachfrage steigt stetig, aber verhalten mit dem Anstieg des Goldpreises. Die breite Masse der privaten Anleger ist noch nicht auf Silber fixiert. Es sind wieder die Menschen und Institutionen, die nach vorne denken, die sich schon jetzt günstig mit Silber eindecken. Eine clevere Entscheidung! Es sind die Milliardäre dieser Welt, die neben Land und Gold auch massiv in Silber investieren, ohne dies an die Große Glocke zu hängen, um den Preis so lange wie möglich für eigene Investments unten zu halten.

Wegen seiner hohen Leitfähigkeit, seiner Reflektionseigenschaften und seiner Antibakteriellen Wirkung ist Silber schlicht unverzichtbar in der Industrie. Als Schmuckmetall spielt ebenso wie bei den Investments, der weitere Anstieg der Weltbevölkerung eine treibende Rolle.

Leider wird es sein wie oft bei Investments, erst wenn die Preise durch die Decke gehen, explodiert die Nachfrage der breiten Investorenmasse.

Silber hat seit ca. 2010 einen durchschnittlichen Börsenpreis von ca. 20€/ Unze. Der Handelspreis einer Unze Silber im Edelmetallsektor liegt schon jetzt ca. 50% höher.

Vermutlich wird bei steigender Investorennachfrage der Preis deutlicher steigen als beim Gold.

Durch die stetige Geldentwertung, also den Kaufkraftverlust des Geldes, liegen Investoren bei Edelmetallen wie Gold und Silber auf der richtigen Seite, es wird Ihre Kaufkraft erhalten.

 

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