Die Ergebnisse des BRICS-Gipfel 2023
- September 11, 2023
- Goldinvest
- GOLDANLAGE
Das wichtigste Ergebnis dieses Gipfels war die Erweiterung des Bündnisses. Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Saudi-Arabien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate erhielten Einladungen zum Beitritt und werden dem Bündnis am 1. Januar 2024 beitreten. Es gibt bereits fast 20 weitere Länder, die formelle Anträge auf Mitgliedschaft gestellt haben.
Präsident Brasiliens, Luis Inácio Lula da Silva, erklärte: "Nach der Erweiterung wird die Wirtschaftsleistung der 11 Länder insgesamt 37% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts ausmachen und 46% der Weltbevölkerung umfassen."
Die Entscheidung über die Schaffung einer gemeinsamen Währung im Rahmen der BRICS wurde vorerst aufgeschoben. Dies war zu erwarten, da die Lösung dieser Frage viele Herausforderungen, insbesondere im Finanzsektor, erfordert.
Dennoch ist allein die Diskussion über die Schaffung einer gemeinsamen Währung ein Schritt in Richtung Reduzierung der Abhängigkeit von Dollar-Abrechnungen. Bereits jetzt hat die Ausweitung des Handels in nationalen Währungen begonnen.
Präsident Südafrikas, Cyril Ramaphosa, betonte: "Wir haben festgestellt, dass es weltweit einen Impuls gibt, lokale Währungen, alternative Finanzmechanismen und alternative Zahlungssysteme zu nutzen. Die BRICS-Staaten sind bereit, Möglichkeiten zur Verbesserung der Stabilität, Zuverlässigkeit und Fairness der globalen Finanzarchitektur zu erkunden."
Das Bündnis wird seine Zusammenarbeit zur Ernährungssicherheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der BRICS-Staaten stärken. Eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielt Russland, das bereit ist, ukrainisches Getreide sowohl kommerziell als auch als "unentgeltliche Hilfe für bedürftige Länder" anzubieten.
Der Gipfel im Jahr 2024 wird in Russland stattfinden, wie Präsident Wladimir Putin per Videoanruf mitteilte.
Der Beitritt von Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Saudi-Arabien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate zum 1.1.2024 verändert viele Dinge.
Großmächte im Ölgeschäft treten bei und die BRICS werden dann mehr als die Hälfte der weltweiten Öl-Förderung vereinen. Ebenso bedeutsam ist die Aussage zur Abkehr vom US-Dollar. Schon jetzt handeln die BRICS untereinander im Warentausch oder in nationalen Währungen. Der Petrodollar verliert an Bedeutung. In Kürze wird es möglich sein, alle benötigten Rohstoffe ohne den Dollar zu kaufen.
Ganz offen haben die Vertreter der BRICS-Länder ihren Unmut über die mit dem Dollar importierte Inflation, vor allem aber die politische Einflussnahme über den Dollar angeprangert. Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass sich 137 Nationen nicht den Sanktionen gegen Russland angeschlossen haben, trotz intensiver Reisediplomatie von westlichem Spitzenpersonal.
Wenn der US-Dollar und die US-Army nicht mehr als Bedrohungspotential wahrgenommen werden, kann das selbstbestimmten Entwicklungen in Ländern und ganzen Regionen nicht schaden. Ob das im Wertekonsens der westlichen Staatslenker geschieht, sei dahingestellt. Nicht jedes alternative Modell ist automatisch menschenfeindlich. Und wenn ein Land einen König will, dann ist das eben so. Auch unsere heutigen, westlichen Gesellschaften sind aus einem kulturellen und geschichtlichen Ablauf gewachsen, oftmals ohne äußere Wertevorgaben und militärisch von außen orchestrierte Regimechange’s.
Die BRICS brauchen nicht um Mitglieder werben, sie stehen Schlange. Weitere über 30 Länder möchten beitreten. Darunter Rohstoffgiganten wie Venezuela, der US-Nachbar Mexico und das Nato-Mitglied Türkei.
Um es klar zu sagen, die Welt verändert sich. Und m.E. sollten wir uns von unseren Interessen, also denen der Bürger in einer Demokratie, leiten lassen.
Das BRICS-Bündnis macht vor, wie unterschiedliche Staatsformen und Interessen, Religionen und Kulturen friedlich und auf Augenhöhe kooperieren und Handel treiben.
Das Thema einer gemeinsamen Handelswährung wird weiter forciert. Die Golddeckung bleibt eine Option. Wir beobachten, dass weiterhin Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven aufstocken, gemächlich zwar, um nicht zum eigenen Schaden den Preis zu sehr zu treiben, aber kontinuierlich. Hingegen trennen sich Zentralbanken weltweit sukzessive von US-Anleihen, um einer weiteren Entwertung und immer wieder ins Gespräch kommenden Zahlungsausfällen zu entgehen.
Bei Russland und China vermuten Experten zudem, dass die Goldreserven nicht vollständig offen gelegt werden.
Mit Spannung schaut man nun schon auf den kommenden BRICS-Gipfel 2024 in Russland mit dann 11 Mitgliedern.